Internationale Register: verlangsamtes Wachstum

Die internationalen Register wachsen weiter, jedoch langsamer als vor der Pandemie. Ende 2021* waren weltweit über 41 Millionen Spenderinnen und Spender in Registern in 59 Ländern erfasst.

Die Gründe für das zweite Jahr mit weniger Neuregistrierten (–12,6% gegenüber 2020) lagen unter anderem in der Coronapandemie und den damit verbundenen eingeschränkten Rekrutierungen in den einzelnen Ländern. Auch die Bemühungen der Register, die Qualität der Registrierten zu erhöhen, haben zum verlangsamten Wachstum beigetragen: Fokus auf junge Spenderinnen und Spender (42% aller Spenderinnen und Spender weltweit sind jünger als 36 Jahre), auf eine bessere Typisierung (mehr bestimmte Gewebemerkmale und andere Marker) und auf die verstärkten Massnahmen, die Daten der Registrierten auf medizinische und persönliche Verfügbarkeit zu prüfen und zu aktualisieren («Health and Availability Check»).

*WMDA Global Trends Report 2021. Aufgrund der komplexen Datenlage liegen erst die Auswertungen von 2021 vor.

Global: Austausch wichtig

42% aller Spenden sind für Patientinnen und Patienten in einem anderen Land bestimmt. Je nach Kontinent präsentiert sich die Lage unterschiedlich: Europa und Nordamerika stehen sowohl bei der Nachfrage wie beim Import von Blutstammzellen weltweit im Austausch und sind unter anderem dank grosser Register, digitaler Vernetzung und bewährter Transportsysteme die grössten Exporteure von Blutstammzellspenden. Afrika dagegen ist stark auf Blutstammzellspenden aus Europa angewiesen, während Asien ein fast in sich geschlossenes System aufweist. Australien ist auf mehr internationale Blutstammzellspenden angewiesen, als es bereitstellen kann. Die kontinentalen Unterschiede liegen nebst der wirtschaftlichen Situation auch in der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung.

Nachdem die Anzahl Blutstammzellspenden 2020 wegen der Pandemie global erstmals abgenommen hatte, stieg sie 2021 um 8,4% an. 2021 wurden für unverwandte Transplantationen weltweit 21’753-mal Blutstammzellen (Vorjahr 19’623-mal) entnommen und 2’498 Einheiten Nabelschnurblutstammzellen (Vorjahr 2’750) versendet. Rund 87% (18’901) waren Entnahmen aus peripherem Blut. Aus dem Knochenmark erfolgten 2’852 Entnahmen.

Schweiz: weltweites Geben und Nehmen

Dank der weltweit vernetzten Register haben Patientinnen und Patienten gute Chancen, einen passenden Spender, eine passende Spenderin zu finden. Das gilt auch für die Schweiz. Aktuell haben ca. 40% der Wohnbevölkerung einen Migrationshintergrund. Je gemischter der ethnische Hintergrund einer Person ist, desto aufwendiger gestaltet sich die Suche nach einer geeigneten Spende. Gleichzeitig werden die Spenden aus dem Schweizer Register weltweit stark nachgefragt.

Von den 175 unverwandten Transplantaten (2021: 158) stammten 2022 denn auch nur 6 aus der Schweiz selbst; 3 mehr als im Vorjahr 2021.

Insgesamt kamen die Spenden aus 18 verschiedenen Ländern (inkl. Schweiz), die meisten aus Deutschland (97), gefolgt von den USA (21) und Polen (16). Dabei handelt es sich um Länder, die viele Spenderinnen und Spender in ihren Registern verzeichnen.

Die 89 Blutstammzellspenden sowie 4 Nabelschnurblut-Einheiten aus der Schweiz gingen in die USA (24), nach Deutschland (15) und nach Frankreich (10) und in 15 weitere Länder (inkl. Schweiz).

2 2 16 2 1 LT 1 1 AR 1 ZA 2 RO 4 2 CY 1 1 CZ 4 3 2 2 NO 97 15 21 24 1 RS 4 8 6 6 4 2 5 5 1 BE 3 BE 2 UK 4 2 2 1 AT 3 AT 1 2 10 FI 1

Herkunft der Produkte 2022 für Schweizer Patienten

Bestimmungsort der CH-Produkte 2022